Aquapagelogo

 
 

Epen, Teil I

oder von den Gefahren des Tümpelns auf der Kuhweide

Tümpeln ist eigentlich eine einfache Sache, meint man...
anscheinend aber nicht immer:


Hallo!!!!
Ich dachte mir, was ich heute bei diesem schönen Wetter erlebt habe, muss ich euch berichten, damit euch nicht das gleiche Missgeschick passiert.

Heute morgen beim Frühstück beschlossen meine Frau, meine kleine Tochter und ich mit dem Fahrrad eine Tour zum Stall zu machen, um dem Pflegepferd meiner beiden Grazien einen Besuch abzustatten. Ich, ganz Fuchs, dachte sofort an die Möglichkeit eventuell Mückenlarven aus den großen Weidentränken der Pferde und Rinder, die in unmittelbarer Nähe des Stalles stehen, mit meinem feinmaschigen Kescher herauszufangen. Gedacht, getan, Kescher, einen kleinen Eimer sofort eingepackt und dann los.

Am Stall angekommen begab ich mich nach kurzer Zeit auf die Hatz.

An der ersten Tränke hatte ich schon gleich Glück, und ich fing mir einen Vorrat für ca. zwei Tage. Die Pferde auf der Weide guckten zwar ein bisschen blöde, war mir dank meines Jagdglücks aber egal.

Nun wollte ich noch wissen ob in den Tränken der anderen Weiden auch Mückenlarven seien, und ging ohne Vorahnung zur nächsten Rinderweide. Während ich so lief, die Natur auf mich wirkend habe ich nicht registrirt das auf der Weide, wo ich mich nun befand, nicht nur nette Kühe waren, sondern auch ein Bulle.

Wie gesagt!!! Ich wusste nicht das dort noch ein Bulle stand.

Während ich nun einige Meter zur Tränke ging schaute ich mir auch die Kuhherde an und erschrak als ich in etwa. 20 Metern Entfernung den Bullen direkt vor mir sah wie er mich nicht gerade freundlich anschaute. Ich blieb im Schritt erstarrt und wartete ab. Er anscheinend auch. Plötzlich ging er einen Schritt nach vorn, ich gaaaaanz langsam einen zurück. Und dann wurde er schneller. Und ehe ich mich versah begangen meine Beine zu rennen was das Zeug hält. Jetzt war da nur noch ein Problem am Rande der Weide, der Zaun. Ich konnte mir nun aussuchen, springen oder drunter herrutschen. Ich rutschte, und beschädigte mir dabei meine gute Hose. Als ich mich umdrehte Konnte ich miterleben wie mehrere Hundert Kilo Lebendgewicht eine Vollbremsung machten und mich mit einem dicken Schnauf zurechtwiesen. Da lag ich nun einige Minuten um wieder bei Sinnen zu kommen, mit defekter Hose und meiner verlorenen Beute die ich vorher gefangen habe. Auf dem Rückweg zum Stall holte ich mir neue Larven von der Pferdetränke, was meinen Verlust wieder vergessen lies. Und meinen Fischen haben sie geschmeckt.

Liebe Leute!
Falls ihr auch mal auf die Idee kommt auf den Weidentränken vorbeizuschauen, dann schaut euch bitte zuerst die Herde an, damit ihr nicht in eine ähnliche Situation kommt wie ich.

Hoffe mein kleines Abenteuer hat euch gefallen, ich kann mich darüber jetzt auch kringelig lachen.

Bis denn angenehme Sommertage euch allen.
und hoffentlich bullenfreie ;-). Woraus man erlernt, dass man
1. besser alte Kleidung zum Tümpeln trägt und 2. auf einer Wiese mit einem Bullen vielleicht besser nichts rotes anhat? ;-)

und den Gefahren, denen die armen Rindviecher am Amazonas ausgesetzt sind

Fütterung von Diskus mit (Rinder)herz wird in der drta heftig diskutiert. Als die Wogen wieder mal hochschlugen, kam folgende Legende:
Wenn man den Amazonas entlang fährt, kann man bereits in der Mündung die ausgebleichten Gerippe von Tausenden von Rindern entdecken. Je weiter man stromaufwärts gelangt, je mehr halb verweste Kadaver kann man sehen, teilweise auf dem Wasser treibend. Wenn man sich einmal einen frischeren Tierleichnam näher anschaut, stellt man fest, daß die Körper keinerlei Beschädigung aufweisen, nur am Brustbein ist immer eine klaffende Öffnung sichtbar. Mitunter ist es noch möglich, einen aus dieser Öffnung flüchtenden Diskusfisch zu erblicken, das Maul voll von saftigem Rinderherz. Es ist eine Schande, dass diese Tiere den restlichen Tierkörper verrotten lassen.
Aber - wenn's die Natur so will....................`

Als Antwort kam dann dieses Szenario:
Das muss man sich einmal bildlich vorstellen :
leichter Nebel, begleitet von dem Geschrei der Kadaver-pickenden Vögel treiben die aufgedunsenen, entherzten Rinderkadaver langsam den Strom hinunter. Eventuell schaut ein alter mit dem Urwald vertrauter Ureinwohner sinnierend hinterher und murmelt leise ein geheimnisvolles Wort : Diskusse...

© Monika Cisch 2006